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Resilienz im pädagogischen Alltag: Warum sie so wichtig ist und wie Erzieher sie fördern können

Warum Resilienz si entscheidend ist!


Kinder stehen in ihrer Entwicklung vor zahlreichen Herausforderungen – von kleinen Frustrationen im Alltag bis hin zu gravierenden Lebensereignissen. Die Fähigkeit, mit diesen Herausforderungen umzugehen und sich trotz Schwierigkeiten gesund zu entwickeln, wird als Resilienz bezeichnet. Gerade in der frühkindlichen Erziehung spielt Resilienz eine zentrale Rolle, denn die Kita-Zeit ist eine prägende Phase für die psychische Widerstandskraft eines Kindes. Hier sind Erzieherinnen und Erzieher gefragt, die Resilienz bewusst zu fördern und Kinder auf ihrem Weg zu begleiten.


Was ist Resilienz? Ein Blick auf die Entwicklung


Der Begriff "Resilienz" stammt vom lateinischen "resilire" – zurückspringen, abprallen – und beschreibt die psychische Widerstandsfähigkeit eines Menschen. Kinder mit hoher Resilienz bewältigen Herausforderungen besser, entwickeln ein stabiles Selbstwertgefühl und haben eine höhere Frustrationstoleranz.

Die Resilienzforschung, insbesondere die Kauai-Studie von Emmi Werner, zeigt, dass Resilienz nicht angeboren ist, sondern sich durch Umweltfaktoren, Bindungen und Erfahrungen entwickelt.


Entwicklungspsychologisch betrachtet sind in der frühen Kindheit zwei Aspekte entscheidend:

Bindung und Selbstwirksamkeit. Ein Kind, das sich sicher gebunden fühlt, kann Herausforderungen besser bewältigen. Gleichzeitig entwickeln Kinder, die erleben, dass ihr Handeln Wirkung hat, ein Gefühl von Selbstwirksamkeit: „Ich kann das!" Diese beiden Faktoren bilden das Fundament für eine gesunde psychische Entwicklung.


Die Rolle der Erzieher: Resilienz bewusst fördern


Erzieherinnen und Erzieher sind in ihrer täglichen Arbeit oft die wichtigsten Bezugspersonen neben den Eltern. Sie können Kinder gezielt in ihrer Resilienz stärken. Doch wie gelingt das?


1. Stabile Beziehungen als Schutzfaktor

Kinder benötigen verlässliche Bezugspersonen, die ihnen Sicherheit vermitteln. Ein autoritativer Erziehungsstil – also eine Kombination aus Wärme, Empathie und klaren Strukturen – hilft, eine sichere Bindung zu den Kindern aufzubauen. Dies kann durch einfache Maßnahmen gelingen:

  • Verlässlichkeit im Tagesablauf schaffen

  • Aktives Zuhören und echtes Interesse zeigen

  • Emotionen der Kinder spiegeln und benennen („Ich sehe, du bist gerade wütend, weil…“)

  • Körperkontakt und Blickkontakt bewusst einsetzen


2. Selbstwirksamkeit fördern – „Ich kann das!“

Kinder, die erleben, dass ihr Handeln eine Wirkung hat, entwickeln Selbstvertrauen. Hier sind Erzieher gefordert, die Kinder selbst Lösungen finden zu lassen, anstatt vorschnell einzugreifen. Konkrete Methoden sind:

  • Kinder aktiv in Entscheidungsprozesse einbinden („Welches Spiel wollt ihr heute spielen?“)

  • Herausforderungen bewusst setzen, aber nicht überfordern („Kannst du das Puzzle alleine lösen?“)

  • Fehler als Lernchancen sehen und gemeinsam reflektieren („Was könnten wir das nächste Mal anders machen?“)


3. Problemlösungskompetenz und Emotionsregulation stärken

Ein zentraler Aspekt der Resilienz ist die Fähigkeit, Probleme zu lösen und mit negativen Emotionen umzugehen. Kinder müssen lernen, dass unangenehme Gefühle zum Leben gehören, aber bewältigbar sind. Dabei helfen:

  • Methoden zur Emotionsregulation wie Atemübungen oder das Benennen von Gefühlen

  • Geschichtenerzählen als Werkzeug (z. B. „Die kleine Raupe Nimmersatt“ für Entwicklung und Veränderung)

  • Rollenspiele, in denen Kinder Lösungsstrategien ausprobieren können


4. Positives Selbstbild und soziale Kompetenzen aufbauen

Ein starkes Selbstbild hilft Kindern, Herausforderungen zu meistern. Hier können Erzieher durch gezieltes Feedback und Wertschätzung unterstützen:

  • Statt nur Lob: Kompetenzorientiertes Feedback („Ich habe gesehen, wie geduldig du gewartet hast, das war toll!“)

  • Gemeinsame Reflexion über Stärken und Erfolge

  • Sozialverhalten fördern durch kooperative Spiele und Gruppenaufgaben


Herausforderungen für Fachkräfte – Reflexion der eigenen Haltung


Resilienzförderung beginnt nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Fachkräften selbst. Erzieherinnen und Erzieher stehen unter hohem Druck, was oft eigene Belastungsgrenzen aufzeigt. Um Kinder nachhaltig zu stärken, ist Selbstreflexion essenziell:


  • Welche eigenen Werte und Glaubenssätze bringe ich mit?

  • Was triggert mich in Konfliktsituationen?

  • Welche Strategien habe ich selbst, um resilient mit Stress umzugehen?


Supervision, Austausch im Team und gezielte Weiterbildung können dabei unterstützen, die eigene Haltung immer wieder zu reflektieren und weiterzuentwickeln.


Fazit: Resilienzförderung als Kernaufgabe der Kita


Die Förderung von Resilienz ist eine der wichtigsten Aufgaben in der frühkindlichen Bildung. Kinder, die lernen, mit Herausforderungen umzugehen, werden selbstbewusster, belastbarer und sozial kompetenter. Erzieherinnen und Erzieher haben hier eine Schlüsselrolle – indem sie sichere Bindungen schaffen, Selbstwirksamkeit stärken und Problemlösestrategien vermitteln. Gleichzeitig ist es wichtig, auch auf die eigene Resilienz zu achten und die eigene Haltung immer wieder zu reflektieren.

Wenn wir Kinder stärken, stärken wir die Gesellschaft von morgen. Denn Resilienz ist nicht nur eine Fähigkeit – sie ist eine lebenslange Ressource.

 

Lass  uns gemeinsam Stärke in den Kita-Alltag bringen!

 

Über die Autorin:

Stefanie Milz ist systemische Beraterin und Expertin für Resilienzförderung im Kita-Alltag. In ihrer Praxis unterstützt sie Fachkräfte durch Supervision, Fortbildungen und systemische Beratung dabei, Kinder in ihrer Widerstandskraft zu stärken. Mehr zu ihren Angeboten unter: [Webseite / Kontaktmöglichkeit einfügen].

 

Stefanie Milz

Erzieherin

Systemische Familientherapeutin (SG)

Zertifizierte Marte Meo Supervisorin

Systemische Supervisorin (SG)

Motopädagogin

Neurophysiologische Entwicklungstrainerin

 
 
 

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